Workshops Montag
Montag, 2. Oktober, 10:00-12:30 und 13:30-16:00
Hochschule für Musik und Theater, Dittrichring 21
Teilnahmegebühr: 50 € / ermäßigt: 30 €
- Sessiontraining – Improvisation mit und über Standards aus Renaissance und Barock (alle Instrumente, 415Hz)
AUGFRUND GROSSER NACHFRAGE ERGÄNZT KURZFRISTIG IAN HARRISON UNSER DOZENTENTEAM:
Ian Harrison aus Newcastle upon Tyne hatte seinen Northumbrian Dudelsack im Gepäck, als er England verließ, um an der Schola Cantorum Basiliensis Zink, Schalmei und historische Aufführungspraxis zu studieren. In der Kombination von traditionellen Techniken, barocker Virtuosität und einem enormen Wissen um mittelalterliche Quellen hat er einen neuen Stil entwickelt, „neue Maßstäbe gesetzt“, und wurde zu einem von Europas führenden Improvisatoren auf Schalmei, Dudelsack und Zink – den Blasinstrumenten aus Mittelalter und Renaissance. Die internationale Presse nannte ihn den „Miles Davis der Alten Musik“. Er ist der Leiter von Les haulz et les bas, der wohl bedeutendsten alta capella seit dem Mittelalter. Seine originelle, improvisatorische und virtuose Musik brachte ihm Preise u.A. beim Alte Musik Festival in Brügge ein.
Nach einer soliden Ausbildung als Organist und Cembalist widmet sich Freddy Eichelberger vor allem dem Musiktheater und der Musik. Durch seine Improvisationstätigkeit hatte er das Glück, mit vielen Musikern zusammenzuarbeiten bis hin zur großen indischen Sängerin Kishori Amonkar. Regelmäßig begleitet er Stummfilme auf allen möglichen Keyboards (Kirchenorgel,
Cembalo, Klavier, elektroakustisches Clavichord…).
Er hat sich auch stark im Musiktheater engagiert, mit dem Ensemble „les Witches“ oder der renommierten Sängerin, Schauspielerin und Regisseurin Sophie Boulin an der Péniche Opéra. Außerdem spielt er seit vielen Jahren mit der Violinistin Odile Edouard, im Duo oder im Ensemble „Les Harpies“, und ist Teil des Trios „Une Bande de Clavecins“ mit Pierre Gallon und Yoann Moulin. Er unterrichtet regelmäßig in verschiedenen Workshops oder Meisterklassen und konnte als Solist oder in guter Gesellschaft gut fünfzig CDs realisieren. Seit Jahren ist er von der Stadt Marseille fasziniert und hat sich schließlich dort niedergelassen. Doch in Paris ist er noch Mit-Organisator der laufenden Live-Gesamteinspielung der Kantaten von J.S.Bach.
- Cantare super librum, medieval and Renaissance polyphonic improvisation (vocal, in english)
Barnabé Janin & Benjamin Ingrao (Ensemble Coclico)
Barnabé Janin ist seit 2000 Lehrer an der Abteilung für Alte Musik des Conservatoire National Supérieur de Musique und Tanz in Lyon. Er unterrichtet dort Ars musica (Studium der musikalischen Sprache der Renaissance- und Barockzeit). Seit vielen Jahren widmet er sich dem Studium und der Praxis der Improvisation in der Alten Musik. 2012 veröffentlichte er ein praktisches Handbuch zu diesem Thema (Chanter sur le livre, Neuauflage.
Symétrie, 2014) sowie seit 2017 die Lehrvideos eines Youtube-Kanals.
Als Sänger und Instrumentalist ist er Gründer und künstlerischer Leiter des Ensembles Coclico.
Benjamin Ingrao schloss 2013 sein Studium am CNSMD de Lyon im Fach Alte Musik Gesang ab und wird regelmäßig als Tenorsolist in verschiedenen professionellen Ensembles in Frankreich und im Ausland engagiert. Er ist an historisch informierten Projekten ebenso interessiert wie an ungewöhnlichen Klangerlebnissen und reist fröhlich zwischen den musikalischen Ästhetiken, vom Mittelalter bis zu den Grenzen der zeitgenössischen Musik. Er wird oft als Chorleiter oder Vocal Coach eingeladen und unterrichtet am Conservatoire in Bourgoin-Jallieu.
- Contrapunto: Vokalimprovisation in der Renaissance
Ivo Haun wuchs in Brasilien auf. Dort erhielt er ab 2003 professionellen Musikunterricht auf der klassischen Gitarre, den er vier Jahre später mit einem Gesangsstudium fortsetzte. In Basel seit 2010, er schloss 2015 sein Masterstudium bei Gerd Türk an der Schola Cantorum Basiliensis ab und gewann weitere Inspirationen durch Unterricht bei Richard Levitt und Meisterkurse bei Maria Cristina Kiehr, Andreas Scholl, Alessandro de Marchi, Christoph Prégardien, Dominique Visse u.a. Seine Hauptinteressen als Künstler sind die virtuose Singkunst der Renaissance und des Frühbarock, Improvisationspraktiken, die Verbindung von Rhetorik und Musik und die Aufführung von Musik vom 14. bis zum 17. Jahrhundert aus Originalnotation. Ivo Haun spielt auch Renaissancelaute und ist sehr aktiv als Solo- und Ensemblesänger, u.a. mit La Cetra (Andrea Marcon), La Morra (Corina Marti und Michal Gondko), Basler Madrigalisten (Raphael Immoos), Musica Fiorita (Daniela Dolci) und Thélème (Jean-Christophe Groffe).
Die Teilnehmer wählen mit ihrer Anmeldung, welches Thema / welchen Dozenten sie besuchen. Vor Kursbeginn sind noch Wechsel der Gruppe möglich, während die Kurse laufen sind Wechsel nicht mehr erwünscht.
Podiumsgespräch
Montag, 2. Oktober, 16:30
Hochschule für Musik und Theater, Dittrichring 21
Historische Improvisation zwischen Theorie und Praxis? Oder ist eine Alte-Musik-Ausbildung jenseits des an Hochschulen etablierten Fächerkanons denkbar?
mit Almut Gatz, Martin Erhardt u.A.
Eintritt frei